Die LNG.Agentur Niedersachsen verfolgt das Ziel, im engen Schulterschluss mit den verschiedenen Stakeholdern die wirtschaftlichen Chancen zu erschließen und zu nutzen, die sich aus der LNG-Entwicklung für die Unternehmen und die Region ergeben können. Eine wesentliche Motivation ist hierbei, dass die bestehenden LNG-Terminalperspektiven nicht losgelöst von regionalen Entwicklungspotenzialen und möglichen neuen Wertschöpfungseffekten realisiert werden, sondern eine darüberhinausgehende LNG-Entwicklung in der Region und Niedersachsen stattfindet, also weitere Geschäftsfelder erschlossen und Folgeinnovationen und -investitionen angestoßen werden.
Die übergeordneten Ziele des Projekts sind:
Transport & Speicherung
Liquefied Natural Gas (LNG) ist Erdgas, das durch Abkühlung auf eine Temperatur von -163 °C verflüssigt wird und so eine hohe Energiedichte erhält, um den Transport und die Speicherung zu erleichtern. Im flüssigen Zustand weist LNG nur etwa ein Sechshundertstel des Volumens von Gas unter normalem Druck auf.[1] Dadurch kann LNG über große Entfernungen mit Fahrzeugen und Schiffen befördert werden, am Bestimmungsort wieder regasifiziert und über die Gasnetze oder auf anderem Wege verteilt werden. Dafür ist eine entsprechende LNG-Infrastruktur erforderlich. Für den Transport von Erdgas stehen damit generell zwei Möglichkeiten zur Verfügung, der gasförmige Transport über Pipelines oder der Transport in flüssigem Zustand per Schiff, LKW oder Zug.
[1] Vgl. Wie klimafreundlich ist LNG? Kurzstudie zur Bewertung der Vorkettenemissionen bei Nutzung von verflüssigtem Erdgas (LNG) S. 6
Umweltverträglichkeit
Neben dem Einsatz als Energieträger in der chemischen Industrie und Wärmeversorgung findet LNG zunehmend Verwendung als alternativer Kraftstoff für Schiffe und Lkw. Durch den Einsatz von LNG wird eine signifikante Emissionsreduktion von CO2 (-20%), Feinstaub (-95%), Schwefeloxiden (-100%) und Stickoxiden (-85%) erreicht.[2]
Verglichen mit konventionellen Brennstoffen hat LNG wesentliche Vorteile im Hinblick auf seine Umweltverträglichkeit. Aufgrund seiner nicht korrosiven Wirkung ist eine Anwendung in Verbrennungsmotoren in Bezug auf die verwendeten Materialien unkritisch.
Ein besonderes Augenmerk der LNG.Agentur wird auf die Nutzung von Bio-LNG gelegt. Hierbei handelt es sich um verflüssigtes Biomethan, das in großtechnischem Maßstab bereits seit Jahren bei der Verflüssigung von Erdgas angewandt wird. Es hat die gleichen Verbrennungseigenschaften wie LNG, wird aus erneuerbaren Quellen hergestellt und vermeidet damit noch deutlich mehr Treibhausgasemissionen. Der Einsatz von Bio-LNG als Treibstoff eignet sich ebenfalls für den Straßenschwerlastverkehr und die Schifffahrt.[3]
[3] Gemäß Studie der Deutschen Energie-Agentur (DENA) „Bio-LNG – eine erneuerbare und emissionsarme Alternative im Straßengüter- und Schiffsverkehr“